7 Gründe, warum es sich lohnt, eine Change Story zu formulieren

Um eine Change Story zu formulieren braucht es etwas Zeit und Ruhe zum Nachdenken. Beides ist im hektischen Arbeitsalltag oft knapp. Warum also der Aufwand? Geht es nicht auch ohne? In diesem Artikel findest du 7 gute Gründe, warum es sich für dich als Führungskraft in Veränderungsprozessen immer lohnt, eine Change Story zu formulieren.

Grund 1: Eine Change Story bringt dir Klarheit


Wenn du eine Change Story formulierst, dann beantwortest du dabei ein paar elementare Fragen zu der anstehenden Veränderung. Unter anderem: Wo stehen wir jetzt? Wo wollen wir hin? Und wozu ist die Veränderung notwendig?

Wenn du als Führungskraft eine Veränderung planst, dann hast du das Ziel und den Zweck dafür sicherlich im Kopf. Aber: kannst du es auch auf den Punkt formulieren? Ergeben die Gründe für die Veränderung objektiv gesehen wirklich Sinn? Oder wirken sie bei genauerem Hinsehen gar nicht so überzeugend und könnten innerhalb kürzester Zeit von deinen Mitarbeitenden an die Wand geredet werden? Ist das angestrebte Ziel auch wirklich eine gute Lösung für das Problem, das die Veränderung lösen soll?

Schreiben bringt Klarheit, weil es unser Denken strukturiert und verlangsamt. Beim schriftlichen Formulieren kommen wir auf den Punkt und können logische Zusammenhänge noch mal überprüfen. Wir sehen schwarz auf weiß, ob das, was wir sagen wollen eine logische, glaubwürdige Geschichte ist, oder ob es vielleicht doch noch ein paar Stellen gibt, wo es holpert. Eine schriftlich formulierte Change Story hilft dir, diese Schwachstellen frühzeitig zu erkennen. So kannst du bei Bedarf noch einmal die Veränderungsziele nachjustieren und auch den Weg dahin. Eine Change Story ist ein guter Plausibilitäts-Check, der dir hilft, klarer zu sehen.   
 

Grund 2: Eine Change Story stärkt dein Führungsteam


Veränderungen sorgen bei den Mitarbeitenden immer für Verunsicherung und viele Fragen. Deshalb richten sie ihren Blick (und ihre vielen Fragen) in Veränderungssituationen immer auf die Führungskräfte. Sie erwarten sich von dort Klarheit und Orientierung. Und Antworten auf ihre Fragen. Und nichts ist schlimmer, als wenn die Führungskräfte dann unterschiedliche oder gar sich widersprechende Antworten geben.

Da betont Führungskraft A ihren Mitarbeitenden gegenüber, wie ernst die Lage ist, Führungskraft B aber sagt ihrem Team, dass das alles nicht so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird, und Führungskraft C sagt vielleicht sogar, dass sie gar nicht so genau weiß, worum es geht, weil es den eigenen Bereich ja eigentlich gar nicht betrifft.

Das sorgt nicht gerade für Vertrauen. So etwas lässt das Führungsteam schwach dastehen. Und es ist der absolute Killer, wenn es darum geht, die Mitarbeitenden für eine Veränderung zu gewinnen. Denn warum sollten sie das Ganze ernst nehmen, wenn „die da oben“ sich nicht mal einig sind und jeder etwas anderes erzählt?

Eine gut formulierte Change Story hilft, solche Situationen zu vermeiden. Sie sorgt für einheitliche Botschaften und zeigt, dass das Führungsteam gemeinschaftlich hinter der Veränderung steht. Ideal ist es, wenn die Führungskräfte die Change Story gemeinsam erarbeiten. Denn wenn alle gemeinsam über Ziele, Zweck und notwendige Veränderungen diskutieren und gemeinsam um Formulierung ringen, dann entsteht „Leadership Alignment“.

Aber auch ohne gemeinsames Formulieren können sich die Führungskräfte an einer einheitlichen Change Story orientieren. Das sorgt dafür, dass einheitliche Botschaften bei allen Mitarbeitenden landen. Es zeigt Geschlossenheit, erspart den Mitarbeitenden Verwirrung und gibt deutlich weniger Anlass für unproduktiven Flurfunk.  

Grund 3: Eine Change Story nimmt dir das Lampenfieber bei der Ankündigung der Veränderung


Irgendwann kommt der Moment, wo du dein Team über die anstehenden Veränderungen informieren wirst. Und dieser erste Aufschlag sollte sitzen. Die Change Story ist der rote Faden, der dich durch diese erste Ankündigung führt. Sie gibt dir Halt und verleiht dir eine gewisse Gelassenheit. Denn du weißt, dass du vorher alles gut durchdacht hast und eine schlüssige Geschichte erzählen kannst, hinter der du stehst.

Auch wenn du normalerweise souverän im Reden und Präsentieren bist: Veränderungen anzukündigen ist für viele Führungskräfte immer wieder eine besondere Herausforderung, weil sie dabei meist viel Gegenwind zu spüren bekommen. Deshalb ist eine gut formulierte Change Story die optimale Vorbereitung, die dich beim Announcement souverän bleiben lässt.

Grund 4: Eine Change Story erspart dir den Shitstorm


Wir Menschen sind nun mal Gewohnheitstiere und wir stehen Veränderungen, die wir uns nicht selbst ausgesucht haben, eher kritisch gegenüber. Und wenn uns dann jemand sagt, dass sich ab morgen dies und jenes ändern wird, und wir liebgewonnene Dinge hinter uns lassen oder hergeben sollen, dann haben wir im besten Falle erst mal ein paar Fragen…

Wenn wir auf diese Fragen keine zufriedenstellenden Antworten bekommen, dann kochen gerne mal die Emotionen hoch. Und wenn die Emotionen von mehreren Betroffenen gemeinsam hochkochen, dann braut sich ruck-zuck ein ausgewachsener Shitstorm zusammen.

Und den willst du als Führungskraft, der gerade eine Veränderung ankündigt, ganz bestimmt nicht haben. Eine Change Story hilft dir, diesen Shitstorm zu vermeiden. Denn sie beantwortet bereits viele der Fragen, die deine Mitarbeitenden dir stellen würden. Mit einer durchdachten Change Story kannst du bereits viele Fragen, Sorgen und Ungewissheiten aufgreifen und entkräften. Das nimmt schon mal viel Aufregung und Emotionen raus. Sicherlich wird es dennoch viele Fragen geben. Aber die wichtigsten und drängendsten hast du bereits adressiert – und das ist die beste Shitstorm-Prophylaxe.   

Grund 5: Eine Change Story gibt den Mitarbeitenden Orientierung


Mitarbeitende, die mit einer Veränderung konfrontiert werden, sind erst einmal verunsichert und haben viele Fragen. Die Change Story gibt ihnen eine gute Orientierung. Denn sie verdeutlicht das Ziel und den Weg, der vor ihnen liegt. Sie gibt gute Gründe, warum die Veränderung notwendig ist, und macht auch klar, welchen Beitrag sie selbst zu leisten haben. Diese Orientierung ist gerade in der Anfangsphase einer Veränderung enorm wichtig.

Aber auch im fortgeschrittenen Prozess gibt die Change Story den Mitarbeitenden immer wieder Orientierung. Vor allem dann, wenn es in der Umsetzung zäh und schwierig wird macht sich gerne mal Frust breit. Und dann kommen Fragen auf, wie „Was bringt das denn alles?“ oder „Wozu ist das denn überhaupt nötig?“. Eine die Change Story ruft allen Beteiligten immer wieder ins Gedächtnis, was die Ausgangslage war, was das Ziel ist, wozu die Veränderung wichtig ist, und wie der (ab und zu auch mal holprige) Weg dahin aussieht.

Grund 6: Die Change Story hilft dir, mit den Mitarbeitenden ins Gespräch zu kommen


„Leadership is a conversation“ – das gilt in Veränderungssituationen umso mehr. Wenn ich Menschen für eine Veränderung  gewinnen möchte, dann sollte ich mit ihnen in den Austausch gehen. Eine Change Story bietet wunderbare Anknüpfungspunkte für gute Dialoge zwischen Mitarbeitenden und Führungskraft: zum Beispiel über das, was war und Anerkennung und Wertschätzung verdient. Über das, was kommt, und wozu das notwendig ist. Und über den Weg dahin, und die Sorgen, Unsicherheiten und Fragen, die sich daraus ergeben.  

Grund 7: Mit der Change Story kannst du Fortschritte und Erfolg sichtbar machen


Manchmal hat man in Veränderungsprozessen das Gefühl, als ginge gar nichts voran oder dass man sich nur im Kreis dreht. Das „Neue“ fühlt sich einfach nur beschwerlich, chaotisch und lästig an. Nichts wird wirklich besser. Das sind Momente, in denen du die Change Story immer wieder als Referenz hernehmen kannst, um Fortschritte und Erfolge sichtbar zu machen. Sprich mit deinem Team darüber, was ihr alles schon geschafft habt. Zeige den Weg auf, den ihr schon gemeinsam gegangen seid. Und lenke den Blick vor allem auf die Fortschritte, die sich jetzt vielleicht klein und irrelevant anfühlen, weil sie schon so normal geworden sind. Aber in Wirklichkeit eine enorme Entwicklung  seit dem Startpunkt sind.

Es gibt also genügend gute Gründe, die für eine Change Story sprechen. Vielleicht brauchst auch du eine für dein aktuelles Veränderungsvorhaben?

Wenn du dabei jemanden an deiner Seite haben möchtest, der dich gezielt und effizient durch den Prozess führt, dir die richtigen Fragen stellt, einen kritischen Blick auf dein Ergebnis wirft und an den Formulierungen feilt?

Oder hättest du noch lieber, dass jemand für dich eine Change Story mit deinem Input formuliert?

Bei beiden Varianten unterstütze ich dich gerne. Schick mir einfach eine E-Mail mit dem Betreff „Change Story“ und einer kurzen Info, wie ich dich am besten kontaktieren kann. Ich melde mich dann bei dir, um alles weitere zu besprechen.   

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