Keine Zeit für Teamentwicklung? Wenn du Teamentwicklung zu lange aufschiebst, dann kann das unschöne Konsequenzen für dein Team bringen. Einige davon hast du wahrscheinlich gar nicht auf dem Schirm.
Gerade Führungskräfte, die ein Team neu übernommen denken oft, dass ihr Team keine Teamentwicklung braucht. Läuft ja alles! Oder es gibt einfach gerade so viel anderes zu tun. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass es sich rächt, wenn du Teamentwicklung mit deinem neuen Team allzu lange aufschiebst. Denn dann entwickeln sich Dynamiken, die zu unschönen Konsequenzen führen. 5 davon beschreibe ich in diesem Blogartikel.
1. Projekte und Aufgaben dauern deutlich länger als angenommen
Hast du dich als Führungskraft auch schon mal drüber gewundert, warum dein Team eeewig für eine Aufgabe braucht, die doch eigentlich viel schneller gehen müsste? Der Grund dahinter ist meist nicht fehlende Kompetenz oder Faulheit. Viel häufiger hapert es an Klarheit und gegenseitigem Vertrauen: wenn keiner so richtig weiß, wofür er zuständig ist und was die Kollegen machen, dann arbeiten die Leute aneinander vorbei. Oder sie arbeiten doppelt und dreifach an den gleichen Dingen – ohne es zu wissen.
Wenn das Vertrauen zwischen den Kolleginnen fehlt, dann führt das oft zu endlosen Diskussionen und Abstimmungsschleifen. So wird jede kleine Entscheidung zur Mammutaufgabe.
Wenn nicht klar ist, was genau du erwartest, dann feilen deine Teammitglieder oft tagelang an irgendwelchen Powerpoint-Präsentationen – die am Ende dann im digitalen Mülleimer landen.
Wenn sich vermeintlich einfache Aufgaben ziehen wie Kaugummi – dann ist das ein Zeichen, dass in deinem Team einiges zu klären ist.
Wie Teamentwicklung zur Lösung beitragen kann:
Zunächst geht es mal darum herauszufinden, woran es liegt. Meist sind das nicht die handelnden Personen – sondern strukturelle Dinge. Genau da setzt Teamentwicklung an: bei der Problembeschreibung und Ursachenforschung. Um dann eine passende Lösung zu finden.
2. Du bist als Führungskraft ständig am Feuer löschen
Deine Teammitglieder stehen permanent bei dir auf der Matte. Sie wenden sich mit sämtlichen großen oder kleinen Problemen an dich. Sie erwarten eine Lösung – oder wollen sich einfach rückversichern, dass das, was sie machen, deinen Segen als Führungskraft bekommt.
Manche Führungskräfte mögen das ja sogar ein bisschen. Sie haben das Gefühl, involviert zu sein und einen Beitrag zu leisten. Aber ehrlich gesagt ist dieses Phänomen kein gutes Zeichen. Natürlich ist es ok, wenn sich deine Teammitglieder mit Problemen an dich wenden. Es ist schließlich auch Führungsaufgabe, deinem Team Hindernisse aus dem Weg zu räumen und sie zu unterstützen, wenn sie selbst nicht weiter wissen.
Aber wenn deine Teammitglieder ständig mit Fragen und Problemen bei dir auflaufen zeigt das, dass sie entweder nicht wissen, was du von ihnen erwartest, oder dass sie Angst haben, Fehler zu machen. Und für dich ist das auch kein erstrebenswerter Zustand, wenn deine Mitarbeitenden ständig deine Aufmerksamkeit brauchen. Denn schließlich solltest du ja auch noch Zeit haben, um vorausschauend zu arbeiten und dich mit strategischen Themen zu beschäftigen – und nicht ständig operativ am Feuerlöschen sein.
Wie Teamentwicklung zur Lösung beitragen kann:
Teamentwicklung schafft Klarheit. Ihr könnt Erwartungen klären und Leitplanken abstecken, in denen sich dein Team mit gutem Gewissen bewegen kann. Das gibt Orientierung und einen verlässlichen Rahmen für dein Team – und mehr Freiraum für dich als Führungskraft.
3. Innovationen sind Mangelware – die Ergebnisqualität mau
Dein Team macht zwar seinen Job – aber du findest, da müsste eigentlich mehr drin sein? Ein bisschen mehr „wow“, was die Ergebnisse angeht? Und zumindest mal ein paar frechere und unkonventionellere Ideen – statt den erwartbaren Lösungen? Das könnte ein Indiz dafür sein, dass dein Team lieber auf Nummer sicher geht, um keine Fehler zu machen. Und Angst vor Fehlern ist der Todfeind von Innovationen und außergewöhnlichen Ergebnissen.
Damit dein Team sich traut, größer zu denken, braucht es erst mal die Gewissheit, dass das überhaupt gewünscht ist. Und dann braucht es das Vertrauen, dass es auch ok ist, Risiken einzugehen, Fehler zu machen und notfalls mit einer Idee komplett zu scheitern.
Wie Teamentwicklung zur Lösung beitragen kann:
Im Rahmen einer Teamentwicklung könnt ihr gemeinsam eure Vision und Mission definieren. Das gibt euch ein gemeinsames Bild von dem, was ihr erreichen wollt. Ein attraktives Bild im Kopf setzt ungeahnte Kräfte frei – der Ideenmotor in den Köpfen deiner Teammitglieder kommt in Gang. Und am Vertrauen und der psychologischen Sicherheit – der Grundvoraussetzung für mutiges mutiges Denken und Handeln – könnt ihr auch arbeiten.
4. Kleinigkeiten führen häufig zu Streit und Eskalationen
„Sind wir hier im Kindergarten oder was?“ Wenn du dich als Führungskraft öfter mal diesen Satz sagen oder denken hörst, dann gibt’s wahrscheinlich öfter mal Zoff in deinem Team. Und du wirst dann als Schiedsrichter hinzugezogen. Dabei handelt es sich oft um solche Kleinigkeiten, dass du gar nicht verstehst, warum man sich deshalb in die Haare kriegen muss.
Es geht meist auch gar nicht um die Kleinigkeiten. Es geht um andere Dinge: unterschiedliche Denk- und Arbeitsweisen, die aufeinander prallen, und zu Spannungen führen. Das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden oder ein schlechteres Standing bei der Führungskraft zu haben. Fehlende Sinnhaftigkeit in dem, was man tun soll. Unklare Rollen und Verantwortlichkeiten – oder die Sorge, dass liebgewonnene Privilegien flöten gehen.
Wie Teamentwicklung zur Lösung beitragen kann:
Viele dieser Themen lassen sich im Rahmen einer Teamentwicklung auf den Tisch bringen und besprechbar machen. Ein offenes Gespräch und gegenseitiges Feedback können eine Menge verändern. Die Teamentwicklung bietet dafür einen geschützten Rahmen, damit die Offenheit überhaupt erst möglich wird.
5. Dienst nach Vorschrift statt Begeisterung
Du hast große Ziele und möchtest mit deinem Team richtig was bewegen. Das Problem: dein Team macht zwar seinen Job, aber Begeisterung ist nicht zu spüren. Niemand geht die berühmte Extrameile und hängt sich so richtig ins Zeug für das neue Projekt. Du hörst öfter „Das geht nicht – da kann ich leider nix machen“, wenn du eigentlich proaktive Lösungsvorschlage erwartest. Die Stimmung in den Teammeetings ist höflich, aber du hast das Gefühl, dass du ständig den Alleinunterhalter machen musst. Irgendwie springt der Begeisterungsfunke einfach nicht über.
Wenn du das Gefühl hast, dass dein Team demotiviert ist und nur Dienst nach Vorschrift macht, kann das viele Gründe haben: Vielleicht ist deinen Mitarbeitenden gar nicht klar, was das größere Ziel ist und wie sie dazu beitragen können. Oder sie stehen nicht hinter dem Ziel, weil sie es für unrealistisch halten. Vielleicht haben Sie das Gefühl, dass du als Führungskraft eh alles alleine entscheiden möchtest und ihre Expertise gar nicht gefragt ist. Oder sie fühlen sich so stark kontrolliert, dass ihnen die Lust am Arbeiten vergangen ist.
Wie Teamentwicklung zur Lösung beitragen kann:
Wir finden heraus, was hinter den Symptomen steckt – und bearbeiten dann gezielt diese Themen.
Fazit
Wenn du als Führungskraft ein Team neu übernommen hast, steckst du voller Tatendrang, Ideen und Umsetzungslust. Da scheint der Gedanke an Teamentwicklung erst mal abwegig: wozu Zeit damit verschwenden? Wir haben doch gar keine Probleme!
Meist trügt der Zauber das Anfangs aber. Die Erfahrung zeigt, dass es immer „menschelt“, wenn neue Teammitglieder oder eine neue Führungskraft zu einem bestehenden Team dazustoßen. Und mit der Zeit kann das einige Probleme mit sich bringen, die du vielleicht gar nicht mit dem Führungswechsel in Verbindung bringst.
Du kannst dir und deinem neu übernommenen Team unschöne Konsequenzen ersparen, wenn ihr euch Zeit für Teamentwicklung nehmt. Ein guter Zeitpunkt dafür ist meist nach den ersten 100 Tagen: dann hattet ihr schon ausreichend Zeit, euch kennen zu lernen und konntet erste Erfahrungen in der Zusammenarbeit machen.
Zu diesem Zeitpunkt ist nicht mehr alles „eitel Sonnenschein“, sondern es gab meist auch schon die ersten Reibereien. Perfekte Voraussetzungen, damit die Teamentwicklung ihre volle Wirkung entfalten kann.
Du interessierst dich für eine Teamentwicklung mit deinem Team? Dann kontaktiere mich gerne.
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