Teambuilding, Teamcoaching, Teamentwicklung: was ist der Unterschied?

Wenn Menschen zusammenfinden, um gemeinsam gute Ergebnisse zu erarbeiten, dann spielt immer auch die zwischenmenschliche Ebene eine Rolle. Teambuilding, Teamcoaching und Teamentwicklung setzen genau dort an. Sie erleichtern die Zusammenarbeit und ermöglichen dadurch schnellere, bessere Ergebnisse. Aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen Teambuilding, Teamcoaching und Teamentwicklung? Und wann kommt was zum Einsatz?  

Was ist Teambuilding?

Wenn ein Team oder eine Arbeitsgruppe neu zusammenfindet, ist es immer eine gute Idee, Zeit in Teambuilding zu investieren. Ganz egal ob die Menschen, die hier zusammenfinden gemeinsam ein neues Medikament entwickeln, ein Kraftwerk bauen oder eine neue Elterninitiative gründen: es geht erstmal darum, sich kennen zu lernen, zu verstehen, mit wem man es da zu tun hat und wie die anderen ticken, und auch zu besprechen, wie man gemeinsam arbeiten möchte.

Teambuilding baut Vertrauen auf und schafft ein gemeinsames Verständnis über den Rahmen, in dem das Team oder die Arbeitsgruppe agieren kann. Ein 1,5- bis 2-tägiger Teambuilding Workshop ist ein ideales Format, um gemeinsam als Team zu starten. Typische Elemente eines Teambuilding Workshops sind z.B. ein vertieftes Kennenlernen in der Gruppe und auf 1:1 Basis, die Erarbeitung von gemeinsamen Werten und Regeln zur Zusammenarbeit, die Erarbeitung einer Team Mission und Vision und konkreter Zielen.

Idealerweise ist das Ergebnis eines Teambuilding Workshops ein Team Mandat – ein knackiger „One-Pager“ oder ein Team Canvas, auf dem die wichtigsten erarbeiteten Themen festgehalten sind:  Team Mission, Vision, Ziele, Werte, Regeln zur Zusammenarbeit, Rollen und Verantwortlichkeiten.

Ein gemeinsames (Outdoor) Erlebnis ist eine schöne Ergänzung eines Teambuilding Workshops. Auf einer gemeinsamen Wanderung, einer Stadtrallye, oder beim gemeinsamen Kochkurs lernen sich die Teammitglieder auf andere Art und Weise kennen als im Arbeitsalltag. Sie kommen ungezwungen ins Gespräch, erfahren mehr übereinander, haben Spaß zusammen und das gemeinsam Erlebte verbindet und schafft bleibende Eindrücke.

Teambuilding ist übrigens nicht nur für komplett neu zusammengestellte Teams sinnvoll. Der Start von neuen Kolleg*innen im Team oder eine neue Führungskraft sind gute Anlässe, um auch in bereits etablierten Teams Zeit in Teambuilding zu investieren.   

Was ist Teamentwicklung?

Schlaue (und erfolgreiche) Teams bauen vor: sie sehen Teambuilding nicht als Eintagsfliege, sondern als Startpunkt für einen kontinuierlichen Teamentwicklungsprozess. Denn wo Menschen zusammenarbeiten, da findet Entwicklung statt. Und wo Entwicklung und Wachstum stattfindet, da passt zwangsläufig manches irgendwann nicht mehr.

Das Modell der Teamentwicklungsuhr beschreibt sehr anschaulich die Phasen, die Teams in ihrer Entwicklung durchlaufen: Die Forming-Phase, in der es um Orientierung und Kennenlernen geht. Die Storming-Phase, in der Unterschiede deutlich werden und erste Konflikte auftreten. Die Norming-Phase, in der Vereinbarungen zur Zusammenarbeit (neu) verhandelt werden. Und die Performing-Phase, in der das Team schließlich zur Höchstform aufläuft und das Arbeiten im Team nicht nur sehr produktiv ist, sondern auch unheimlich viel Spaß macht.

Teamentwicklung begleitet ein Team durch diese Entwicklungsphasen. Mit gezielten Teamentwicklungs-Maßnahmen findet ein Team deutlich leichter und schneller den Weg zur Performing-Phase, als ohne. Es gibt viele kleine Methoden, mit denen sich Teamentwicklung ganz wunderbar häppchenweise in den Arbeitsalltag integrieren lässt. Für eine intensivere Arbeit bietet sich ein 1 bis 2-tägiger Teamentwicklungs-Workshop an. Erfolgreiche Teams bauen Teamentwicklung regelmäßig in den Arbeitsalltag ein und nehmen sich 1 bis 2-mal pro Jahr Zeit für einen Teamentwicklungs-Workshop.

Je nach Phase werden bei einem Teamentwicklungs-Workshop z.B. die Themen Feedback, Vertrauen, Konfliktlösung, Rollenklärung, Zielklärung, Zusammenarbeit, Schnittstellen, etc. bearbeitet.

Was ist Teamcoaching?

Teamcoaching ist eigentlich auch eine Teamentwicklungsmaßnahme. Aber beim Teamcoaching holt man sich meist erst Hilfe, wenn es ein akutes Problem in einem Team gibt. Manchmal ist es ein handfester Konflikt, der hochgekocht ist. Manchmal ist nur ein vages Gefühl, dass irgendwie Sand im Getriebe ist oder dass das Team mit angezogener Handbremse unterwegs ist.

Die Themen, die im Teamcoaching bearbeitet werden, sind denen in der Teamentwicklung meist recht ähnlich. Allerdings haben wir es beim Teamcoaching häufig mit verhärteten Fronten oder ausgewachsenen Problemen zu tun, weil Unstimmigkeiten und Konflikte zu lange unter den Teppich gekehrt und nicht bearbeitet wurden.

Was ist der Unterschied zwischen Teambuilding, Teamentwicklung und Teamcoaching?

Teamentwicklung ist für mich der Überbegriff über alle drei Begriffe. Denn auch Teambuilding und Teamcoaching sind Teamentwicklungs-Maßnahmen. Zusätzlich beschreibt Teamentwicklung auch den proaktiven Prozess, um ein Team in seinem Wachstums- und Entwicklungsprozess gezielt zu unterstützen.

Teambuilding ist der Teil, der am Anfang eines jeden Teamentwicklungsprozesses steht. Teambuilding ermöglicht es Menschen in neuen Teamkonstellationen, sich besser kennenzulernen, Vertrauen aufzubauen und gemeinsam den Rahmen für die Zusammenarbeit zu definieren. Idealerweise ist Teambuilding der Auftakt für eine langfristige, kontinuierliche Teamentwicklung.

Den Unterschied zwischen Teamcoaching und proaktiver Teamentwicklung sehe ich so:

Teamcoaching ist, wenn ich jahrelange nicht groß auf meine Gesundheit achte und erst dann zum Arzt gehe, wenn ich akute Schmerzen habe oder mich nicht mehr wohlfühle. Meistens kann der Arzt dann helfen. Aber wenn ich früher gekommen wäre, wäre manches leichter zu beheben gewesen und ich hätte vielleicht weniger Schmerzen gehabt.

Proaktive Teamentwicklung ist, wenn ich regelmäßig auf meine Gesundheit achte, ich in meinen Alltag gesunde Lebensweisen einbaue und mich in regelmäßigen Abständen beim Arzt durchchecken lasse, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

Fazit:

Ich bin ein großer Fan von gezielter und kontinuierlicher Teamentwicklung.

Viele Führungskräfte und Projektleiter*innen sehen zum Neustart eines Teams den Bedarf für Teambuilding und starten mit einem Teambuilding Workshop. Danach wird die Teamentwicklung aber leider oft vernachlässigt und tritt erst dann wieder auf die Bildfläche, wenn ein akutes, schwerwiegendes Problem im Team auftaucht und ein Teamcoaching notwendig wird. Oft sind dann die Fronten bereits verhärtet, es ist enorm viel Energie und Zeit verloren gegangen, und der Weg zur Lösung ist auch nicht immer einfach.

Kontinuierliche Teamentwicklung – mit kleinen Maßnahmen im Alltag und regelmäßigen Check-Ups in Form von Teamentwicklungs-Workshops zahlt sich aus, weil Teams damit deutlich schneller und leichter ihre Ziele erreichen und auch noch Spaß dabei haben.

Du möchtest mit deinem Team ein Teambuilding durchführen und/oder einen kontinuierlichen Teamentwicklungsprozess etablieren? Dann lass uns gerne sprechen, wie das für dein Team aussehen kann: hello@evelynwurster.com

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